Die Spur der Bestie
`...and he dreamed again of the priest Nophru-Ka and the words which he spoke at his death, how the son would arise to claim his claims, and the son would rule the earth in the father's name, and the son would avenge the Murder the father, and the son would summon the beast that is worshiped, and the sand would drink the blood of Pharaoh's semen, and thus Nophru-Ka had prophesied´ (Abd al-Hazred, Kitab al-Azif)
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Die hellen Stunden des 3.11.1928 verbringen die Investigatoren überwiegend in der luxuriös ausgestatteten Villa und pflegen ihre körperlichen sowie seelischen Blessuren. Dabei erreichen sie über die Kanäle Sir Archibalds immer wieder positive Nachrichten, wie z.B die von der Verhaftung des Abgeordneten Brandstone, der Auflösung seiner Schlägertruppe, der Festsetzung aller Mitglieder der „Tooting Sons of Terror“ (mit Ausnahme der immer noch verschwundenen Lillian Troy) oder von der Absage der für den 5.11. geplanten Konferenz „Weapons to end War“.
Für den Abend wird geplant, den Erfolg im „Fall Dattler“ gemeinsam zu feiern und Nadim el-Wassif arbeitet hierfür ein kleines Programm aus. Zunächst soll es in die Oper gehen und dann zum Souper in Nadims Lieblingsrestaurant, dem berühmten „Luxor“ in Covent Grarden, einer der ersten Adressen in der Stadt.
Zu Nadims größter Enttäuschung wurde der Spielplan der Oper kurzfristig geändert und es wird statt Verdis Aida die Entführung aus dem Serail gegeben. Überdies muss sich Sir Archibald sehr kurzfristig wegen „unvorhersehbarer politischer Verwicklungen“ entschuldigen lassen, so dass der Abend ohne ihn beginnt.
Allerdings sind die Plättze in der dritten Reihe hervorragend, so dass Nadim, der zum formalen Frack über seiner Weste einen original ägyptischem Schmuckanhänger trägt, sich schnell wieder beruhigt.
Während der opulenten Aufführung der „Entführung“ ereignet sich allerdings ein merkwürdiger Zwischenfall: Am Ende des ersten Aktes, als die „Entführte“ gerade die Liebe von Bassa Selim zurückweist, löst sich einer der Statisten im Janitscharen-Kostüm aus seiner Gruppe und läuft mit gezogenem Säbel immer weiter nach vorne aufs Publikum zu. Er zeigt ungefähr auf die Stelle, an der die Investigatoren und Nadim sitzen und ruft mehrmals „Hain“. Die Orchestermusik wird dissonant und bricht dann völlig ab, im Publikum macht sich Unruhe breit, einzelne Personen erheben sich von ihren sitzen. Der Janitschar läuft nun immer schneller weiter in die Richtung, in der die Gruppe sitzt. Allerdings stellen sich ihm nun einige beherzte Männer entgegen, die kurz darauf von einigen Constablern unterstützt werden, denen es schließlich gelingt, den Mann niederzuringen. Danach fällt einigen Investigatoren auf, dass unmittelbar hinter der Gruppe ein junger Araber in einem schlechtsitzenden Frack gesessen hatte, der sich nun eilig von seinem Sitzplatz entfernt und in der Menge verschwindet.
Nach der Verhaftung wird die Aufführung nicht wieder aufgenommen und das Publikum verlässt teils gefasst, teils aber auch irritiert das Opernhaus.
Nadim führt die Gruppe umgehend in das nahegelegene Restaurant, wo er einen eigenes Nebenzimmer reserviert hat. Er empfiehlt ein ausgefeiltes Menue mit den, wie er immer wieder betont, „größten Köstlichkeiten meiner Heimat“ und den Ermittlern läuft allein bei seinen Beschreibungen das Wasser im Munde zusammen.
Den Auftakt bildet eine opulente Zusammenstellung orientalischer Vorspeisen, die allein den Besuch des Restaurants wert gewesen wäre. Anschließend werden Wasserpfeifen gereicht, einerseits um die Verdauung anzuregen, andererseits um die Wartezeit bis zum nächsten Gang zu überbrücken.
Die Anwesenden entspannen sich, die Gespräche kommen in Gang, allerdings wird es auch etwas warm und stickig im Raum. Als der Kardinal ein Fenster öffnen möchte, wird ihm beim Aufstehen schwindelig und er muss sich wieder setzen. Jemand stellt kichernd fest, dass Johnboy eine ganz merkwürdige Gesichtsfarbe hat und dann schwinden allen die Sinne. Nur noch die wenigsten erinnern sich am kommenden Morgen, dass sich in diesem Moment die Zimmertür öffnet und der schwarzgekleidete Orientale aus der Oper lächelnd ins Zimmer schaut...
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